Montag, 28. September 2015

Angst zu leiden.

Es wird ja immer wilder, hier bei mir. Mit mir. Um mich herum.

Ich, 29 Jahre jung, stehe doch im Grunde in der Blüte meines Lebens. Aber ein missverständlicher Ausdruck meines Arztes brachte den Stein ins Rollen:

Ich weiß seit drei Monaten, dass ich vermutlich z. T. Kalkplaques in den Halsgefäßen habe. Seit knapp zwei Wochen habe ich Angst. Weil mein Arzt das, nun ja, blöd formulierte. Daraufhin wurde MRT angeordnet, auf dessen Befund ich warte.

Seither stehe ich komplett neben mir. Auch vorher schon, irgendwie. Aber das war das i-Tüpfelchen. Große Angst habe/hatte ich. Damit aber nicht genug, nehme ich den sog. Rußregen (Glaskörpertrübung) auf insbesondere dem rechten Auge enorm wahr. Tja, hab ich schon lange - hat mich nie so gestört. Außerdem sehe ich so teilweise 'verpixelt'. In jedem Fall so, dass es mir Angst macht und sehr unangenehm ist. Gestern dann sah ich mit Sonnenbrille einen hellen Fleck im rechten Auge. Da mein Angstlevel eh ziemlich hoch angesiedelt ist zzt., fuhr ich direkt zum Augenarzt. Resultat: Augenärztlich alles bestens. Neurologisch könnte ggf. eine Abklärung erfolgen. Tja. Nun sehe ich nur noch die Partikel auf der Linse - Rußregen oder so kleine halb-durchsichtige Fäden. Im Grunde konzentriere ich mich auf nix anderes. Beim Schließen der Augen bilde ich mir ein, das ebenfalls zu sehen. Ja, wo komm ich denn da hin? Und was kann ich daran ändern? Ich weiß nicht weiter. Ich weiß nur, dass es aktuell richtig mies ist. Und dass alle 'Heilung' in mir liegt, ich nur nicht weiß, wie ich sie anwende.

In meinem Wahn aus Verzweiflung und Entschlossenheit, etwas zu tun, rief ich abermals meine Therapeutin an, die mich heute zurückrief. Wenn es so weitergeht, dann müsse ich evtl. in die Klinik. Also ja, in die Psychoklinik.

Ob ich das nun gut finde, dass sie mir das sagte, ob es etwas bewirkt oder ob es das allerblödeste von ihr war, das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht aufgebe. Aber ich weiß, dass ich zzt. jemanden brauche, der mich mal an die Hand nimmt und mir zeigt, wie ich jetzt mit mir klarkommen kann. Der mir hilft, Symptome zu deuten und meinen Körper besser zu verstehen.

Denn ich muss meinen Studienabschluss vorantreiben und mich alsbald auf den Job freuen und einstellen können.

Wie sagte mir jemand gestern ganz treffend:

"Du hast Angst, zu leiden. Aber du leidest doch schon, indem du Angst hast."


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