Freitag, 28. Februar 2014

Zähne zeigen.

Drei Tage vorher bin ich schon nervös, wenn ich im Kalender das Wort 'Zahnarzt' lese. Ja, ich bin ein ausgesprochenes Weichei. Und furchtbar wehleidig.

Sicherlich kennen die Meisten eine gewisse Nervosität und/oder Angst, wenn man den Gang zum Miesesten aller Ärzte antritt. Was mich betrifft: Ich bin direkt panisch. Mit höchstem Herzklopfen und ungutem Gefühl nehme ich meinen Termin wahr, die Minuten im Wartezimmer ziehen sich wie Kaugummi und ich erleide gefühlt eine Art Herzstillstand, wenn ich aufgerufen werde. Dabei weiß ich, dass im Grunde nichts Schlimmes passiert. Im Grunde.

Denn ich hatte bis vor Kurzem nicht die besten Zahnärzte. Das waren bisher Solche, die mit ihren Piratenhaken genau an den Stellen im Mund rummurksen, an denen es ganz besonders weh tut, um dann zu sagen "Huch, da müssen wir wohl was machen". Ja, müssen wir. Aber das sagte ich auch bereits zuvor, das Rumgestocher hätten wir uns sparen können. Und diese mangelnde Feinfühligkeit gleicht dann ein sanftes Streicheln über die Wange, wenn die Füllung gehärtet wird, auch nicht aus. Auch keine Gespräche, die zum Antworten animieren, während man Bohrer und Absaugding halb im Hals hat. Man wird mundscheu. Die Angst samt schmerzverzerrtem Gesicht ist schon vorhanden, wenn man nur den Mund aufmacht und noch keines der polierten Folterinstrumente in Sichtweite ist. Nun muss ich dazu sagen, dass ich nicht gerade mit resistenten und guten Zähnen gesegnet wurde. Optisch mag das zwar tragbar sein, aber was den Gesundheitszustand betrifft, komme ich mit diesen ollen Zahnzwischenräumen immer wieder in Konflikt. Ein problemloses Verwenden von Zahnseide ist bei der Anordnung meiner Zähne leider kaum möglich. In der Folge sehen meine Zähne auf Röntgenbildern aus wie eine Schneelandschaft. Und ja, ich putze meine Zähne immer (gut).

Mein letzter Zahnarztbesuch lag aber, ehrlich gestanden, ein Weilchen zurück. Nach dem Verpassen einer Füllung hatte ich weiterhin Probleme. Trotz ewigem Rumgeschmiere am Zahn und nochmaligem Abschleifen wurde es nicht besser. "Mhoach, na dann ziehen wir den halt." Nee. Neehee.
Erst rund ein Jahr später traute ich mich wieder zum Zahnarzt. Zu einem Neuen, spezialisiert auf Zahnerhalt. ;-) Dort durfte ich all meine Ängste und Erfahrungen schildern, Befunde wurden mit mir zusammen ausgewertet und ich musste nicht aus 10 Meter Entfernung ein 5cm x 3cm großes Röntgenbild zur Kenntnis nehmen, um dann zu hören "Sehen 'se, diesen kleinen Punkt da, den machen wir jetzt". Da wird mir tatsächlich ein wenig die Angst genommen, da ich in alles einbezogen werde. Dass eine Betäubung dann trotzdem unangenehm sein kann, das kann wohl der beste Arzt nicht ändern. Aber diese Scheu davor besiege ich hoffentlich auch noch.







1 Kommentar:

  1. Ich hab GsD keine schlechten Erfahrungen mit Zahnärzten gemacht bisher, weshalb ich da nie Angst habe. Aber ich kann verstehen, dass es Dich bei den Erfahrungen gruselt! Wie gut, dass der neue Zahnarzt Dir beim Abbau der Angst hilft. Ich finde es ganz schlimm, wenn Ärzte einfach drauf loswurschteln und gar nicht bedenken, dass der Mensch vor ihnen vielleicht vor Angst eingeht. Von daher scheinst Du ja jetzt gut aufgehoben. Und die Scheu vor der Betäubung verlierst Du mit der Zeit sicher auch noch :)

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