Ich bin angefixt und tu' es hier.
Über Schwangerschaft & Geburt.
- Ich bin mit 23 Jahren Mutti geworden.
- Aus einer Entzündung heraus durfte ich mich einer Bauchspiegelung unterziehen. Beim ersten Augenöffnen aus der Narkose sagte mir der Arzt "Wenn Sie Kinder wollen, machen Sie's jetzt." Diagnose: Endometriose.
- Ich war mit meinem Partner zu dem Zeitpunkt 3 Monate zusammen. Schwanger geworden bin ich ein Jahr später.
- Ich selbst habe nicht bemerkt, dass ich schwanger war. Aber mir wurde es angeblich angesehen. Am Blick. Daraufhin machte ich einen Test: ungültig. Der Test darauf (zwei Stunden später) zeigte zwei Striche.
- Ich war selten so unbeschwert, wie in der Schwangerschaft. Ich habe mir überhaupt keine Gedanken über mögliche Komplikationen gemacht. Es ging mir einfach hervorragend.
- Ich habe keine Nackenfaltenmessung oder Sonstiges machen lassen. Ich wollte mich mit beunruhigenden Gedanken anhand von "Vielleicht-Statistiken" nicht auseinander setzen. Ich hatte auch kein "Baby-Fernsehen", da lt. meiner Ärztin alles so wunderbar prima war, dass es dazu keinerlei Bedarf gab. Dafür hatte ich bei jeder Untersuchung einen 3D-Ultraschall.
- Man konnte auf den ersten Bildern bereits sehen, wie das kleine Wesen aussieht und aussehen wird. Das stimmt 1:1 - und ich fand das ein wenig erschreckend.
- Ich bin während der Schwangerschaft umgezogen. War ganz praktisch, denn ich brauchte (durfte) ja quasi nichts machen.
- Ich habe mit einem dicken "Schwangerbauch" meine Abschlussprüfungen der Fachoberschule geschrieben/erbracht. Mit einem meiner Lehrer scherzte ich zuvor herum, dass der Entbindungstermin am Tag der mündlichen Prüfung seines Faches sei. Ich habe die Prüfung mit 1,0 bestanden. Bei der Verabschiedung fragten mich die Prüfer, ob ich nun zur Entbindung fahren würde.
- Ich hatte kaum Probleme in der Schwangerschaft. Etwa 1 Woche war mir etwas übel. Ich habe mich aber nie übergeben müssen. Ich hatte keine direkten Heißhunger-Attacken. Allerdings hatte ich im späteren Verlauf Sodbrennen, Krämpfe (Magnesium-Mangel) und enorme Wassereinlagerungen.
- In der Schwangerschaft hat mir das erste Mal im Leben das Essen so richtig geschmeckt. Für mich war Essen plötzlich purer Genuss und unbändiges Verlangen. Das erklärt auch meine Gewichtszunahme.
- Ich habe im Geburtsvorbereitungskurs das Hecheln nicht begriffen.
- Mein Kind kam 5 Tage über dem errechneten Entbindungstermin zur Welt. Zuvor war ich täglich beim Frauenarzt und habe alles Mögliche probiert, um die Geburt 'auszulösen'.
- Die Nacht vor dem Einsetzen der ersten Wehen konnte ich nicht schlafen. Ich hatte das Gefühl, ich sei inkontinent. Angeblich sei das auch kein Fruchtwasser gewesen - so der Krankenhausbefund. Am Nachmittag, 15 Uhr, setzten die ersten Wehen ein. 21 Uhr bin ich ins Krankenhaus gefahren - ich dachte, ich sei schon richtig tapfer gewesen und habe recht lange die Wehen allein ausgehalten.
- Auf dem Parkplatz vorm Kreißsaal waren die Wehen plötzlich weg. Trotzdem durfte ich im Kreißsaal bleiben. Erste Untersuchung: Muttermund 2 cm. Yeeey!
- Ich bekam eine 'whateverspritze'. Als meine Fruchtblase platzte, hielt ich es nicht mehr aus und schrie wie 'ne Irre nach 'ner PDA - die ich 3,5 Stunden später für die Dauer von 60 Minuten bekam.
- Meine Frage zur Aussage, dass jetzt die Presswehen anfangen "Ach, das sind ja die, die nicht so schlimm sind?" beantwortete die Hebamme mit "Jaaa. Genau.".
- Ich konnte keine Wehe 'weghecheln'.
- Die Geburt dauerte 17 Stunden.
- Ich habe 3 Schichtwechsel der Hebammen mitgemacht.
- Es war das schönste, verrückteste, befreiendste, glücklichste und beeindruckendste Gefühl, als ich meine Tochter das erste Mal sah und berühren konnte.
- Ich war tief berührt, wie sehr mein Partner schluchzte, als er sein Kind das erste Mal sah. Er war die ganze Zeit an meiner Seite und könnte nun eigentlich direkt "Hebammer" werden.
- Ich will nie wieder einen nassen Lappen auf meiner Stirn oder auf meinem Mund haben.
- Noch im Kreisssaal waren zuerst meine Eltern da. Sie waren sehr emotional.
- Ich habe Videomaterial von der Zeit vor und nach der Entbindung.
Prima, so eine Erzählung. Meine Eltern, um die 1940 geboren, dazu: Mami und Papi haben sich irgendwie lieb gehabt. *rotebäckchen*. Dann war Mami neun Monate dick wie ein Wal. Dann bis DU geschlüpft und hast geguckt. Ja, und jetzt bist Du schon fast selber im Rentenalter.
AntwortenLöschenWar also nicht so prall mit den Erzählungen bei mir. Irgendwie muss man wohl vor einem gewissen Jahrgang den Eltern jede Einzelheit unter Drohung des Entzuges des Essens auf Rädern abpressen. ;-)
Außerordentlich berührend! Danke für die eindrucksvollen Einblicke. Alles Gute für euch!
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