Donnerstag, 15. Mai 2014

Danke Mama.

Den vergangenen Muttertag hätte ich nutzen können, um meiner Mutter mal von Herzen alles Liebe zu wünschen. Ihr zu einer ausgezeichneten Leistung als Mutter gratulieren können. Vielleicht hätte ich ihr auch kitschige Zeilen schreiben können oder gar einen - womöglich noch selbstgepflückten - Blumenstrauß ehrenhaft überreichen können. Hab ich aber nicht. Um 20 Uhr habe ich mich anstandshalber und zähneknirschend aber zumindest erbarmt, einmal kurz durchzurufen. Ich finde das Prozedere auch irgendwie affig. Dennoch rührt es mich zu Tränen, wenn andere (öffentlich) ihre Mütter preisen. Aber zwischen Liebe und Kitsch liegt ohnehin nur eine minimale Grenze. Kitsch birgt nämlich auch nur dann Ignoranzgefahr, wenn die Liebe dazu fehlt.

Wofür sollte ich meiner Mutter auch danken?
Dafür, dass sie mich als in-sich-Suchende des Hauses verwies?
Mich beleidigte und beschimpfte?
Dafür, dass sie in Kindestagen lieber arbeitete und putzte, als sich mit mir zu befassen?
Oder dafür, dass sie mich nie lobte?
Dafür, dass sie mir meinen beruflichen Weg nicht gönnt und mich in schwierigen Zeiten nicht unterstützte?
Dafür, dass sie in meiner Schwangerschaft und im Wochenbett nie für mich da war?
Oder vielleicht auch dafür, dass sie sich einen (entschuldigt) Scheiß um ihr Enkelkind bemüht und "keinen Zugang zu ihr findet"?

Ich habe immer gehofft, dass ich als Mutter einiges besser verstehen kann. Mit Sicherheit kann ich das ein oder andere nachvollziehen: Es ist schwer, Familie & Beruf zu vereinbaren, Kinder können den letzten Nerv mit Füßen treten, Schlafmangel macht reizbar und schlechte Tage hat jeder.
Aber ich kann nicht nachvollziehen, dass ein Kind zur eigenen Frustkompensation zum Weinen gebracht wird.
Ich kann nicht nachvollziehen, dass ein Kind in seiner Traurigkeit allein gelassen wird.
Ich kann nicht nachvollziehen, dass Liebe zu einem Kind "nicht gezeigt werden kann".
Ich kann nicht nachvollziehen, dass immer und ständig alles andere wichtiger ist, als das eigene Kind.
Ich kann nicht nachvollziehen, dass ein Kind keinen Spaß bringt.

Das aber wohl wichtigste, was ich von meiner Mutter gelernt habe: Zeit ist kostbar. Wenn ich das auch vorwiegend in den vergangenen Jahren bewusst miterlebt habe, so ist 'keine Zeit' nie eine Ausrede, sich den wichtigen Dingen des Lebens zu widmen. Die wertvolle Zeit, mein Kind aufwachsen zu sehen, ihr die Welt zu zeigen und kostbare Momente zu genießen, das kann mir kein Job, keine fünf Nullen auf dem Konto und keine noch so saubere Küche kompensieren. Wenn der Spagat auch stets schwierig ist und ich das ein oder andere Mal auch in andere Richtungen gelaufen bin: Ich besinne mich immer wieder und mehr darauf.

Und wenn ich das nun so lese, dann kann ich doch leicht-lächelnd behaupten: Danke Mama. Danke, dass ich weiß, das Zeit mit meinem Kind das wertvollste auf Erden ist.




Samstag, 3. Mai 2014

Anonym.


In den vergangenen Wochen ist viel passiert. Im Grunde nur Schönes, wenn teils auch Unerfreuliches, das sich zum Guten wandte. Ich bin zufrieden. Und liege nicht mehr so arg in Ketten. 




Ich will jetzt versuchen, einiges besser zu machen. Mich mehr dem Schönen widmen. Und die Perfektion im Genießen zu sehen. 



Der Frühling bietet dazu viel Raum. Ich liebe Blumen, blauen Himmel und die Freiheit im Grünen. 



Gern hätt' ich schon eher "gebloggt". Und mehr bzw. andere Bilder mit euch geteilt. Doch irgendwie umschleicht mich eine Art Blockade: Das hier soll alles so anonym wie möglich sein, was für mich zunehmend schwerer wird. Ich möchte noch etwas mehr "Person" hier einbringen, meine Seelenwelt und vor allem meine Vergangenheit aber auch nicht offensichtlich mit jedem teilen. Sterben lassen möchte ich das Blog aber auch nicht. Insofern muss ich überlegen, wie ich die Diskrepanz bewältigen kann.


Liebe Grüße,



Sonntag, 13. April 2014

In Frage stellen

Man hätte annehmen können, dass nach dem Regen die Sonne kommt. Kommt sie sicher auch, irgendwann. Aber eben nicht wie erhofft.

Stress mündet in noch mehr Stress.
Verzicht endet gefühlt in maßloser Selbstaufgabe.
Hilfe endet ohne Gegenleistung.
Und am Ende ist man eh allein.
Enttäuschung verdichtet sich.
Mitmenschen sind eben auch nur Egoisten.

Ich frage mich zzt. ganz intensiv, warum ich mir DAS alles antue. Warum ich meine zurückliegende schwere Entscheidung so gefällt habe, wie ich sie gefällt habe. Heute würde ich es anders machen. Und hätte davon so viel mehr: ein geregeltes Leben, weniger Verzicht, ein glücklicheres Kind, ein glücklicheres Ich. Stattdessen plage ich mich mit allem Scheiß weiter. Und wozu? Damit ich gehofft künftig bessere Möglichkeiten habe? Die dann zwar bestehen mögen, aber mit anderweitigem Verzicht einhergehen?

Eine sehr gute Freundin sagte gerade "Perfektion gilt nicht nur in Sachen Karriere, sondern vor allem auch in Sachen Familie und Gesundheit."

Und ich kann nichts anderes machen, als ihr bedingungslos recht zu geben.

Ich gönn' mir nun ganz selbstherrlich mal die Zeit, die ich brauche - und schaue dann, ob ich eine neue Entscheidung treffen werde.



Sonntag, 9. März 2014

Ent.Scheidung.

Es könnte alles relativ schön sein. Der Frühling strahlt um die Wette, ich fühle mich ganz gut und auch meine Abschlussarbeit neigt sich dem Ende. Ich würde nun bald anfangen, im Master zu studieren. Mich auf den Sommer und auf etwas Freizeit freuen.

Völlig überraschend aber erreichte mich Freitag ein Anruf, dessen Antwort mein Leben verändern würde. Und irgendwie wohl tatsächlich von Grund auf. Es könnte richtig werden. Und gut. Und überhaupt eine sehr erfreuliche Wendung für den ganzen weiteren Verlauf bringen. All das Gute könnte aber auch nur von kurzer Dauer sein. Und damit gar nicht so erfreulich. Ich würde und müsste viel Liebgewonnenes aufgeben. Das muss ich zwar sowieso bald, aber jetzt gerade bin ich noch gar nicht so weit.

Wenn ich morgen 'Ja' sage, ändert sich alles.
Sage ich 'Nein', bleibt alles wie gehabt. Aber auch ungewiss. Mit dem schlechten Gefühl im Hintergrund, sich falsch entschieden zu haben. Und eine solche Chance nicht mehr zu bekommen.

Ich kann nicht schlafen seit Freitag. Kann mich kaum konzentrieren und rauche eine Zigarette nach der anderen. Immer in der Hoffnung, dass in mir das entscheidende Gefühl hochsteigt. Aber wonach entscheidet man denn? Nach Bauchgefühl oder nach dem Verstand? Und wie bemerke ich dieses Bauchgefühl eigentlich? Ist es das, was als erstes in einem aufsteigt? Oder ist das, was aufsteigt, die Angst, etwas Neues zu beginnen? Mein Kopf ist zu stark und übertönt jegliches Gefühl.

In der Vergangenheit habe ich mich immer richtig entschieden. Und es wurde immer richtig für mich entschieden. Nur blicke ich dieses Mal gar nicht so optimistisch auf die bevorstehende Entscheidung. Ich werde heute Abend einfach das Licht ausmachen, die Decke über den Kopf ziehen und hoffen, dass sich morgen alles von allein (richtig) regelt.

Beste Grüße von einem Flüsterkind, das weder ein noch aus weiß.


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Nachtrag:

Ich habe mich entschieden. Da rüttel ich jetzt auch nicht mehr dran, auch wenn es mir sehr sehr schwer fällt.
Ich danke euch!



Donnerstag, 6. März 2014

Studentisches Überleben.

Überleben mit einem dreistelligen monatlichen Betrag? Klar.

  • Kaufe dir einen Laserdrucker, ggf. generalüberholt. Mit Toner, den man problemlos für wenige Euros nachfüllen kann. Insgesamt deutlich billiger, als jedes Mal für gedruckte Skripte in Copy Shops zu bezahlen.
  • Wenn du pendelst: Gründe Fahrgemeinschaften (oder nutze dein Semesterticket). Wenn du das nicht magst, dann überlege dir gut und genau, wann du fährst und was du dann an der Uni alles erledigen kannst. Es kann Tage geben, an denen Vorlesungen oder Seminare nicht sonderlich hilfreich sind (soll's ja geben, hörte ich ...). Dann lass dir dazu vielleicht die Mitschrift geben oder aber setze auf deine Autodidaktik.
  • Du wirst einen enormen Papierbedarf im Studium haben. Und ehrlich, wie viele schöne karierte Blätter beschmadderst du mit Notizen, die kurz darauf im Müll landen? Eben. Ich habe eine Kiste, in der einseitig bedrucktes Papier (Fehldrucke, nicht mehr benötigt etc.) landen. Das nehme ich zum Rumschmieren und Co. Oder mein Tochterkind experimentiert mit Farbe darauf rum. Wenn du einen Laptop hast, nutze diesen in den Vorlesungen. Es ist effektiver, du kannst es jederzeit verändern und? Genau, du brauchst (erstmal) kein Papier.
  • Sicherlich brauchst du auch viele Klebezettel in allen Variationen. Ich habe gefühlt bereits 3 Tonnen verbraucht und damit sicher den ein oder anderen Regenwald zerstört. Wenn du dabei auf Qualität großer Markenhersteller setzt, dann bestell zusammen mit deinen Kommilitonen im Internet eine größere Menge. Der Preis zahlt sich wirklich aus. Ansonsten gibt es oft gute Angebote bei Netto und Aldi. Auch Tünüffläden (K*k, T*di, ...) führen tatsächlich gute Klebezettel zu einem sehr kleinen Preis.
  • Du kommst nicht drumherum, dir auch das ein oder andere Buch anschaffen zu müssen. Amazon ist da bei mir die erste Wahl. Vieles kann man gebraucht in einer nicht ganz aktuellen Auflage kaufen. Müssen es neuere Werke sein, schaue zunächst in allen Bibliotheken deiner Umgebung nach und kopiere ggf. das Wichtigste - aber nicht mehr als 20 % des Buches, nech? ;) Ansonsten lohnt sich auch eine Neuanschaffung, die dann auch wieder verkauft werden kann. Unter Kommilitonen kann man sich aber auch helfen. Der eine kauft das Buch, der andere dieses, man tauscht aus ... klar soweit. Vergiss dabei nicht das hilfreiche www. Hauptsächlich beziehe ich Lernmaterial kostenfrei über vorhandene Skripten im Internet. Dr. Google weiß eben alles.
  • Der hungrige Student wird nicht nur durch Wissensinput satt, er braucht auch was im Magen. Der Gang in die Mensa lohnt immer. Günstiger kannst du nicht essen. Aber auch Zuhause solltest du jenseits der Prüfungsphase nicht auf Fertigfraß zurückgreifen. Die altbewährten Nudeln ("Nudeln machen is' auch kochen!") gehen immer. Ich setze auf Suppen und Eintöpfe. Eine größere Menge machen und ich hab zwei bis drei Tage was davon. Mir ist die möglichst gesunde Ernährung wichtig. Daran sollte man nicht unbedingt sparen, aber doch wirtschaftlich denken. Daher kaufe ich besondere Sachen im Angebot und nutze die Möglichkeit der Tiefkühltruhe. 
  • Als Student gehört Feiern dazu. Man könnte manchmal meinen, man täte im Studium nichts Anderes. Und dafür hat der Student Geld? Ja. Das altbewährte "Vorglühen" ist da natürlich Methode Nummer 1 und sicher auch effektiv. Denn wenn das Geld knapp ist, kannste auf der eigentlichen Party natürlich nicht mehr so zulangen und gehst bestenfalls wieder nüchtern nach Hause. Bestenfalls! Typische Studentenparties in Clubs & Co. sind aber ohnehin unter Vorlage des Studentenausweises günstiger, als die 0815-Disse nebenan. 
  • Urlaub braucht auch ein Student. Und tatsächlich können sich das viele leisten, was selbst mich immer wieder begeistert. Ich fahre zwar auch in den Urlaub, muss aber kaum etwas dafür bezahlen - sonst wäre es kaum machbar. Da lobe ich mir meine liebe Omi - Danke! Aber ich weiß, dass viele Studenten Flüge sehr günstig buchen und dann recht alternativ unterkommen. Ein gediegener Pauschalurlaub ist sicher nur mit einem (guten) Nebenjob drin.
  • Vielleicht wohnst du im Studentenwohnheim oder in einer möblierten Bude. Dann kannst du diesen Punkt überspringen. Wenn du (neue) Möbel brauchst, musst du nicht unbedingt tief in die Tasche greifen. Der Möbelschwede bietet einige günstige und vielseitig einsetzbare Modelle an. Nutze ich auch. Ebay-Kleinanzeigen ist auch eine tolle Sache, um gebraucht dies & jenes zu kaufen. Dabei kann man sich evtl. noch kreativ austoben, indem eine Eiche-rustikal-Anrichte upcycled. Wenn du Zeit hast und doch ein bisschen mehr ausgeben kannst, dann sei rund um die Uhr auf eBay unterwegs. Ich habe dort tatsächlich einige (tolle) Teile sehr günstig ersteigert. 
  • Nutze überall deine Vergünstigungen durch deinen Studentenstatus. Ob es Freizeitaktivitäten betrifft, Mitgliedschaften oder auch Buchbestellungen. Oftmals erhälst du Rabatte. Selbst für den Kauf eines Laptops gibt es Anbieter, die dir als eingeschriebener Student Vergünstigungen bieten. Recherchiere an deiner Hochschule, welche Software dir darüber kostenfrei zur Verfügung steht (Campus-Lizenz). Meist bekommst du das aktuelle Windows for free! Amazon bietet z. B. die Leistungen "Prime" für Studenten ein Jahr kostenlos an. Auch Zeitungen oder Zeitschriften sind günstiger, bei manchen Aktionen sogar als Student kostenfrei zu erhalten (meist aber fachbezogen).
  • Gut gekleidet will jeder sein. Dazu einen Tipp zu liefern, ist schwierig. Der eine setzt auf Qualität, der andere auf Vielfalt. Ich mische beides. Wenn mir etwas spontan gefällt, kaufe ich das auch - sofern möglich. Grundsätzlich aber schaue ich bewusst. Der Klamottenschwede und  N*w Y*rker bieten (im Sale) gute Sachen an. Wenn man die Sachen mag, ist man da gut aufgehoben. Da ich leider einen ausgeprägten Geschmack für teure Kleidung habe, nutze ich hier auch wieder mein geliebtes eBay. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich kaum etwas zum UVP kaufe. Das bedarf aber Zeit und Geduld. Und Glück. 
  • Kosten für Internet und Telefon können flexibel gestaltet werden. Einfach mal nachzufragen, ob man als Student eine Vergünstigung erhält, kostet nichts. Bei Telefonanbietern ist das mittlerweile gängiger Standard. Ob Vertrag oder Prepaid hängt vom individuellen Nutzen ab. Gut überlegen, dann entscheiden.
  • Erleichter dich. Natürlich gibt es immer einige Dinge, die du nicht mehr benötigst oder nicht mehr magst. Dann stell' dich damit auf den Flohmarkt oder verkauf auf eBay & Co. Ich verscheuer' regelmäßig meine (gut erhaltenen) Klamotten für ein paar Euros. Die investiere ich dann (natürlich) wieder in neue Klamotten. 
... to be continued...

Bei allen aufgeführten Punkten wird natürlich deutlich, dass Preis vor Qualität steht. Dazu mag jeder eine andere Meinung haben. Ich persönlich nutze die mir gegebenen Möglichkeiten, um mir auch mal was leisten zu können.