Alle reden drüber.
Alle haben ihn.
Keiner mag ihn.
Stress.
Ja, was is'n das eigentlich? Ein Gefühl? Ein Gedanke? Oder eine Tatsache?
Und was bewirkt der Stress?
Das hat mich, seit dem ich mit der Vitametik begonnen habe, sehr interessiert. Und so habe ich auch mal recherchiert.
Hier kann mich sich mal wunderbar belesen. Aber im Grunde ist das alles nichts Neues.
Der Unterschied ist ja letztlich nur das persönliche Empfinden. Während der Eine nach 10 Std. Arbeit im Management und Folgeterminen erst Anzeichen von Stress verspürt, fühlen sich andere (*wink) allein beim Gedanken an noch zu erledigende Dinge gestresst. Problem dabei: Man kann das Stressempfinden schlecht steuern. Man kann sich nicht einreden "ich bin jetzt nicht gestresst", man ist es einfach. Allerdings kann man Stress natürlich vermeiden. Hier fragt sich auch: Wie? [Ohne das gesamte Leben auf links zu drehen?]
So wurde ich gefragt, was denn meine Stressoren wären.
Öööh ja.
Darüber musste ich erstmal nachdenken.
Von außen kommt selten Stressinput. Im Studium erwartet nicht wirklich jemand etwas von mir, das tue ich ja alles für mich. Natürlich sind da hin und wieder die familiären Ansprüche, die mir mal so gar nicht in den Kram passen. Die gesamte familiäre Situation ist natürlich belastend, das steht außer Frage.
Zeitdruck... klar, den hat jeder irgendwie. Ich oft durch Eigenverschulden. Bin ja dann doch ab und an ein Trödelheini, bis ich merke, es ist 5 vor 12 und dann aber los. Selbstgemachtes Leid eben.
Meinen
Perfektionismus bewerte ich als Hauptstressor. Auch wenn hier und da Besserung eingetreten ist, so habe ich ja zumindest im Kopf ein perfektes Ergebnis meiner Taten - und das ja bereits in der gedanklichen Planung. Oftmals dann auch noch während der Umsetzung.
Der weitere Hauptstressor ist meine
eigene Erwartungshaltung, was sicher mit dem Perfektionismus zu kombinieren ist. Ich erwarte einfach viel zu viel von mir. Ich will Supermutter, Musterstudentin, Vorzeigehausfrau, tolle/r Freundin/Kumpel, Kreativkopf und lebenslustig-strahlende Persönlichkeit sein. Und das nicht prozentual verteilt, sondern jeweils zu 100 %. Wenn das nicht klappt, kommt der Frust. Und damit widerrum das gestresste Gefühl, noch mehr tun zu müssen. Das ist ekelig, wenn man sich selbst so anfeindet. Wenn man sich selbst solch unrealistische Erwartungen setzt. Damit aufzuhören ist recht knifflig, aber mehr als einen Versuch wert. Allerdings bastel ich noch an dem Rezept.
Hinzu kommt mein unerschütterbarer Drang, es
allen recht machen zu wollen. Ich denke (!) also, Person XY hätte gern dies & jenes bzw. hat diese eine bestimmte Erwartungshaltung, der ich nachkommen muss und möchte. Möchte deshalb, weil diese Person mich ansonsten ja weniger wertschätzen könnte. Und in so einem Fantasiegedankenkonstrukt ist selbstverständlich einiges zu tun. Und man muss immer irgendwie rummauscheln, weil man nicht ganz realitätsfremd lebt und weiß, dass man es nicht jedem total recht machen kann. Dieses Mauscheln bildet aber mehr Probleme, als das es hilfreich ist, wobei es mir jedes Mal aufs Neue zunächst als Entlastung meinerseits zu dienen scheint - letztlich aber mehr Probleme und eben auch Stress schafft. Aber Frau Flüsterkind scheint in diesem Punkt wenig lernfreudig zu sein. Das ärgert mich sehr, dass ich das nicht ändere. Zu groß ist aber die Angst, dass sich der Kreis meiner Lieben verringert, wenn ich einfach nur mein Ding - gespickt mit gewissen Kompromissen - durchziehe. Und ja, diese Erfahrung habe ich hinter mir.
Weitere Stressoren, die perfekt in o. g. Punkte passen, wären:
- das Selbst-Kritisieren
- mein Katastrophendenken samt aller möglichen "wenn-dann-Formeln" vor sämtlichen Entscheidungen/Handlungen
- meine sensible Wahrnehmung/Mitgefühl
- der Umgang mit Problemen [das kann ich irgendwie nicht]
- schlechte Gefühlslagen hinzunehmen
Im Grunde kann man alle Punkte wunderbar verknüpfen, passt also wunderbar in ein Schema. Das zu wissen kann schon mal nicht verkehrt sein. Aber lieber wäre mir natürlich eine passable Strategie zum Mindern dieses 'Stresses'. Die entwickelt sich vermutlich nach und nach, indem ich allgemeine Problempunkte Stück für Stück bearbeite (wie z. B. den blöden Perfektionismus). Und dann weiß ich ja noch, dass man sich bewusst entspannen kann - aktiv oder passiv. Stichwort: Putzen. Das entspannt mich zumindest gedanklich :)
Und ihr so?
Macht ihr euch Gedanken über Stress und dessen Auslöser?
Kennt ihr eure Stressoren?
Übrigens: Auch wenn ich es verfechte, dass sich psychische Gegebenheiten auf die körperliche Gesundheit auswirken (können), so mag selbst ich nicht mehr hören, dass unerklärbare Zustände dann letztlich doch auf 'Stress' zurückzuführen seien ;)
Getreu dem Motto wünsche ich euch ein besinnliches und stressfreies Adventswochenende.
Lovely...